Seit 40 Jahren haben wir nun das Frauenstimmrecht und spätestens seit im Bundesrat eine Frauenmehrheit die Tatsache ist, darf festgestellt werden, dass die Chancengleichheit in der Politik hergestellt ist. Eine wahre Erfolgsgeschichte! In den höheren Schulen zeigt sich schon seit einigen Jahren, dass die Mädchen erfolgreicher abschliessen. Beispielsweise lag die Frauenquote beim Maturaabschluss des Gymnasiums Oberwil im vergangenen Dezember bei über 55%. Ebenso überwiegen seit Jahren an der Universität die weiblichen Studienanfänger. Zeit also, die Frage zu stellen, ob das Potential der Männer richtig genutzt wird, und ob die Schule auf die spezifischen Bedürfnisse der Knaben genügend eingeht. Als Vater zweier Söhne habe ich da meine Zweifel. Aber auch führende Soziologen wie beispielsweise Prof. Walter Hollstein kritisieren, dass Männer in der bisherigen Genderpolitik fast nur als Objekte der Kritik auftreten. Wenn Knaben einen grösseren Bewegungsdrang als Mädchen haben und deshalb „wilder“ wahrgenommen werden, sind sie deswegen nicht schlecht erzogen, sondern verhalten sich einfach normal! Zudem ist ja bekannt, dass die Entwicklung bei Knaben in der Pubertät zeitlich hinter den Mädchen hergeht. Dies alles muss in der Schule berücksichtigt werden. Ich verlange deshalb, dass die Lehrer diesbezüglich ausgebildet werden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es sinnvoll wäre in einer gemischten Schule geschlechterspezifische Klassen zu führen. Sollte ich in den Landrat gewählt werden, so würde ich mich dafür einsetzen, dass die Fachsstelle für Gleichstellung auch an die Chancengleichheit der Knaben denkt.
Peter R. Marbet
Landratskandidat CVP Bottmingen
27.02.2011 / CVP / /