Das neue Jagdgesetz wird von den Umweltverbänden als absurd und Freipass für das Abschlachten aller Wildtiere bezeichnet. Ich habe mich bemüht, das Gesetz zu studieren und komme nicht ganz zur gleichen Beurteilung. Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass der Wolf sich in den Alpen gut angesiedelt hat und erfreulicherweise heute ca. 80 Wölfe in 8 Rudeln beobachtet werden. Leider zeigt sich auch, dass trotz der Herdenschutzmassnahmen vermehrt Schafe gerissen werden. Diese Tiere werden nebenbei bemerkt nicht nach den Prinzipien des Schweizer Tierschutzes erlegt. Es gilt also, eine Balance zwischen dem Schutz der Wildtiere und dem der Nutztiere zu finden. Ich meine, das Parlament hat mit dem vorliegenden Gesetz einen Kompromiss gefunden, der aus heutiger Sicht verantwortungsvoll alle Bedürfnisse berücksichtigt. Es trifft natürlich zu, dass die Umweltverbände ihre Maximalforderungen nicht erreicht haben. Ich erachte es aber auch nicht als anständig, wenn die in den Städten wohnhaften Protagonisten der Umweltverbände die Walliser offen als Wilderer bezeichnen. Ich gebe dem Gesetz eine Chance und bitte darum, die Weiterentwicklung der Wildtierpopulation zu beobachten. Die Naturschutzverbände könnten sich ja in Aufklärung und Ausbildung zum Thema Wildtiere betätigen und so das aus ihrer Sicht bestehende Verbots- Manko kompensieren.
Peter R. Marbet
Bottmingen