Gesundheit – eines der relevantesten Themen in unserer Gesellschaft und das nicht erst seit der Corona-Krise. Die Kategorie Gesundheit/Krankenkassen steht seit Jahren weit oben auf dem Sorgenbarometer der Schweizer*innen. Ein grosses Problem im Gesundheitswesen: Viele Stellen in der Pflege sind unbesetzt und gleichzeitig verlassen über einen Drittel der Pflegenden ihren Beruf frühzeitig. Worüber wir uns fast alle einig sind, ist, dass im Bereich der Pflege Handlungsbedarf besteht. Wir wollen eine hohe Pflegequalität in der Schweiz, dazu bedarf es ausreichendes Gesundheitsfachpersonal. Und daran man mangelt es aktuell gewaltig.
Am 28. November haben die Stimmberechtigten durch die Pflegeinitiative die Chance, hier eine Veränderung anzustossen. Die Initiative fordert mehrere Massnahmen, um die Aus- und Weiterbildung im Bereich der Pflege zu fördern, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Pflegequalität zu sichern. Das Parlament hat einen indirekten Gegenvorschlag ausgearbeitet und stellt diesen der Initiative gegenüber. Dessen Herzstück ist eine auf acht Jahre begrenzte Ausbildungsoffensive. Den indirekten Gegenvorschlag erachte ich als zu kurzfristig gedacht, denn die Problematik der hohen Ausstiegsrate wird nicht berücksichtigt. Es ist gut, in die Ausbildung zu investieren, aber es bedarf zwingend auch Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen. Wenn stark in die Ausbildung investiert wird, soll auch sichergestellt werden, dass die Personen gerne und langfristig diesen Beruf ausüben. Dafür braucht es verbesserte und familienverträglich ausgestaltete Arbeitsbedingungen mit einer verlässlichen Zeit- und Dienstplanung. Die Politik soll dort Rahmenbedingungen setzten. Aus diesen Gründen stimme ich JA zur Volksinitiative «Für eine starke Pflege».
Rahel Amacker, Einwohnerrätin CVP